Ein Hauch von Afrika nun auch hier…?

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„Wenn der Löwe brüllt, zittert der Wald.“ Lachhaft. Keine Sorge: dem -erwartbar- nachgiebigen Verhalten von Karin´s nun 69jährigem Ehemann aus Ingolstadt wird an dieser Stelle keine weitere Kritik zuteil; wozu auch – die Volkstauschfrage dürfte mittlerweile unumkehrbar in der alten Heimat geklärt sein….
Vielleicht paßt hier am besten ein Wort des österreichischen Essayisten Erich Fried:

Was keiner geglaubt haben wird
was keiner gewußt haben konnte
was keiner geahnt haben durfte
das wird dann wieder das gewesen sein
was keiner gewollt haben wollte.

Die mittigen Julitage markieren in jedem Jahr die letzte Zeit, die wir in der alten Heimat verbrachten vor der Auswanderung nach Paraguay am 21ten Juli; 2018 steht für dreizehn dauerhaft verbrachte Jahre in dem südamerikanischen Binnenland. Damals wurde der Spitfire 1500 abgestellt, ein letztes Mal die säggsische Landeshauptstadt besucht und dann hieß es Abschied nehmen von den Eltern; einstige gleichaltrige Freunde und Schulkameraden warteten damals nicht bzw. wußten von unserem Vorhaben nicht; erstaunlicherweise, aber vor allem erfreulicherweise fand zu letzteren erst in jüngster Zeit wieder eine -und dann wirklich herzliche- Kontaktaufnahme statt – womit wir wieder in Hoschtie´s  blauweißer Landeshauptstadt gelandet sind: viele Grüße nach München! 🙂

    

Und wer sich nun fragt, was sich hinter dem eingangs erwähnten Löwen verbirgt – hier die Geschichte dazu:
seit einigen Tagen kursiert in dem südöstlichen Landeszipfel Capitán Miranda bei Itapúa das Gerücht, daß sich einer oder mehrere – Löwen in freier Wildbahn befinden; die dortigen Anwohner zeigen sich aufgeregter als bei einem ordnungsgemäß ablaufenden Ludwigshafener Chemieunfall, bei welchem stereotyp -glücklicherweise- „….zu keinem Zeitpunkt Gefahr bestand für blablabla…“.

Und während der Chef vom Umweltamt nach einer Besichtigung vor Ort abwiegelt und alles als Fakenews abtut, vertritt der zuständige Bürchermeister Basilio Gura die Ansicht, daß WIRKLICH ein Leo durchs Gebüsch seines Zuständigkeitsbereiches stapft und rät in Sondersendungen des TV zur Anschaffung schutzspendender Helme und erwägt die Organisation einer Bürgerwehr…. 🙂

 

Mitarbeiter vom Zoo in Asunción haben sich längst dieser Geschichte angeschlossen und einen größeren Käfig in die entsprechende Gegend gesandt, um das -wenn es denn eingefangen werden würde..- blutrünstige Viech abzutransportieren:

Währenddessen zeigen sich hinzugezogene Tierärzte beschwichtigender und verweisen auf das Fehlen jeglicher Spuren: man darf gespannt sein, wie die Geschichte weitergeht – vielleicht verbirgt sich hinter dem Gesichtsausdruck des britischen Schauspielers Terry-Thomas, der in diesen Tagen 107 Jahre alt würde, die beste Bewertung dieser Story. 🙂

Trotz derzeitiger fast arktisch zu nennender Kälte hierzulande sind die Arbeiten rund ums letzte Diorama fortgeschritten: dem Kirchenrest wurde ein Plattenboden verpaßt: wo sollte der sonst verblieben sein im authentischen Ablauf..?
Darauf gabs den aus einem Stück gefertigten Schuttberg – inclusive maßstabsgetreue Ziegel Made in Czech Republik. 🙂 Das ganze mit Holzresten versehen und obenauf noch Farbe.

Bereichert wird später alles durch das `runtergekommene Bieberschwanzdach. Und weil selbige Bieberteile derzeit noch importiert werden müssen, wurde den demnächst rührig an der Pak 40 agierenden Wehrmachtsangehörigen ein Strommast vor die Plastiknase gesetzt; keine Aussicht allerdings auf Licht – die Stromzuführung endet kurz vor Kriegsende hier:

Auch der Nachschub wurde nicht vergessen: parallel zu den Vollgußkisten für die 7,5 cm Kanone wird der Betrachter demnächst auch geöffnete, hölzerne Mumpelkischden betrachten dürfen – die allerdings in den nächsten Tagen noch komplettiert und vor allem befüllt werden:

Damit verbleiben wir wie immer mit den besten Grüßen und Wünschen als Team von „OUTLAW TODAY“!

HOTEL-RESTAURANT PARAISO
Villarrica, Paraguay
http://www.hotel-paraiso.de

Über canneletto

Also gut - im Jahr 2005 ist in Deutschland für uns die Grenze des erträglichen erreicht. Als Konsequenz sind wir im Juli desselben Jahres nach Paraguay ausgewandert. Wir, das sind: Steffen (48) und Magali (so um Mitte 30 - sorry, Frauen sind eben eitel...). Seit 10 Jahren führen wir nun in Villarrica das einzige deutsch-sprachige Hotel-Restaurant "Paraiso". Besucht uns in unserem Blog oder hier vor Ort und erfahrt die unglaublichsten - weil wahren - Geschichten!

Eine Antwort »

  1. … wird nicht langweilig bei euch 😉
    Bin gespannt wie das Diorama am Ende aussieht, Stück für Stück geht es weiter, ist ja auch immer alles recht zeitaufwändig.
    Viele Grüße ins Wochenende
    Siegfried

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  2. 🙂 🙂 …vermutlich wird sich die Löwengeschichte irgendwann als mediales Sommerloch rausstellen.. 🙂
    Letzte Nacht wurden nun die benötigten Bieberschwanzziegel bestellt; mit viiiiel Glück sind die samt Gras, welches sich in den Ecken rumdrücken soll, am kommenden Wochenende hier. Puuhhh..das war knapp…Der Rahmen dazu wurde ebenfalls schon bestellt; danach gehts an die zeichnerische Konstruktion einer passenden Vitrine für den Schreiner, damit endlich alle anderen Dioramen gezeigt werden können….
    Schön` Wochenende & viele Grüße!

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  3. @ … keine Aussicht allerdings auf Licht – die Stromzuführung endet kurz vor Kriegsende hier …

    Kleine Beckmesserei: Die Anordnung der beiden Querträger nebst keramischen Isolatoren deutet eher auf einen einst als ‚Telegraphenmasten‘ bezeichneten Träger einer im konkreten Falle vierpaarigen, oberirdisch als Blankdraht geführten Telephonleitung hin …

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  4. ..tatsächlich…`recht haste: !!!! Wir fassen nun zusammen- weder Strom noch telefonische Verbindung zur Reichskanzlei mehr. Da wird ersichtlich, daß es schief gehen mußte in den letzten Kriegstagen…. 🙂 – Das silbrige des Leitungsdrahtes an den Isolatorenstellen wird natürlich noch nachgedunkelt; für die nach unten hängenden Teile des Drahtes wurde zunächst provisorisch die Sprayflasche bemüht; erst nach der geplanten Schiefeinsetzung des Mastes wird da weitergearbeitet… 🙂 Es sei denn- man erwägt einen Verkauf der Telefongesellschaft an französische Unternehmen: dann gibts auch weiterhin keinen Anschluß, und der Mast wird als Brennholzlieferant eingestuft- könnte die aktuelle brd-VerwaltungsGmbH als Fortschritt mit höherem Kostenanteil der (verbleibenden..) Bevölkerung „verkaufen“; die Drucklegung entsprechender Merkzettel in Farsi und im weltwichtigem Arabisch würde die Amadeo-Stiftung gerne aus der deutschen Rentenkasse bereitstellen…
    Vielen Dank für die Richtigstellung & viele Grüße aus dem heute winterlich- warmen Villarrica!

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  5. Rochus Misch, der letzte sowohl auskunftsfähige als auch gern auskunftsbereite Zeuge des finalen Geschehens in der Reichskanzlei, verstarb vor fast fünf Jahren Anfang Dezember 2013 …

    Oberirdisch auf Masten geführte Fernmeldeblankdrahtleitungen bestehen normalerweise aus Kupfer-, unter Mangelbedingungen wie im Kriege auch aus ordinärem Stahldraht.

    Besteht kein Bedarf mehr an elektromechanisch basierter Kommunikation, ließe sich das Material des Mastens – @als Brennholzlieferant klassifizieren, sofern nicht teerölgetränkt Restauratoren antiker, hölzerner Gegenstände als garantiert „altes Material“ anbieten, oder aufgerichtet und anstelle der zwei mit nur einem, allerdings kräftigeren Querträger versehen, von neuzeitlichen Jakobinern einer gänzlich anderen Anschlußverwendung zuführen.

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  6. …jüngst wurde eine Wette abgeschlossen, welches „Made in..“-Label denn der berühmte Tropfen tragen wird; die Mehrzahl der Wettabschließer war der Ansicht, daß die Fronkreischbewohner die ersten wären, die …tja…was eigentlich..? Der zwangseingemeindeten Halbinsel zeigen, wie man scherbenproduzierend eine Junta in den Locus der Historie überführt oder besagte Truppe der kopfbefreiten „Anschlußverwendung“ zuführt..? Oder präsentieren die eine Methode, wie man Bürgerkrieg im eigenen Land akzeptiert? Hmmmm… Isch persönlich glaube, daß alles noch bisle reiffffen muß bis zum großen Fiiinaaahhhle…. 🙂 Sonst ist´s doch nicht glaubwürdig- und vor allem wirkungslos in der Vorbildwirkung für spätere Generationen. 🙂
    Viele Grüße aus Paraguay. 🙂
    …Text darf gerne weitergeführt werden; die jeweiligen Rechte liegen bei den Weiterverarbeitern. 🙂

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